Meine Zeit in Laos ist jetzt bald schon wieder vorbei und es ist so viel passiert.
Auf den ersten Blick kam mir Laos wie der Norden von Thailand, mit weniger Tourismus, vor. Dieser Eindruck wurde durch die sehr ähnliche Sprache verstärkt. Mit der Zeit fielen mir die Unterschiede auf. Laos war früher eine Kolonie von Frankreich, weshalb man auch die französischen Einflüsse merkt. Auf der Straße kann man zum Beispiel oft Sandwiches essen, welche belegte Baguettes sind. Es war so schön, wieder etwas wie Brot zu essen. Uuuund es gibt eine andere Reissorte als in Thailand. Mittlerweile schmecke ich sogar bei Reissorten den Unterschied. Hier hat der "steam rice" kleinere Körner und ist weicher.
Nehmt euch am besten eine etwas längere ruhige Minute zum Lesen :)
In meiner ersten Woche als Freiwillige in Laos war alles wieder neu. Neue Leute, neue Unterkunft, neue Aufgaben und Herausforderungen. Die Wiedersehensfreude der bekannten Freiwilligen aus Thailand war riesig :)!
Hier in Laos lebe ich mit zwei Finninnen zusammen im Zimmer und allgemein ist unser Team sehr international. Die Länder Niederlande, Neuseeland, Amerika, Finnland, Mexiko, Australien, China und Deutschland sind vertreten. Die Meisten davon haben mit mir zusammen angefangen und gehen am Wochenende auch wieder mit mir.
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Im mittleren Häuschen hatte ich mit den Mädels aus Finnland mein Zimmer |
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Den Sonnenuntergang, den wir jeden Abend bewundern durften. |
Aber zur Einführungswoche...
Unsere Gruppe hat sich am Wochenende dann gleich zusammen nach Vang Vieng begeben. Hier standen Abenteuer und lustige Abende auf dem Programm. Wir haben Ziplining und Tubing durch eine Höhle gemacht. Ein bisschen Kajaken waren wir auch und haben den Samstag an der Blue Lagoon ausklingen lassen. Es war ein so aktionreiches Wochenende und hat unsere Gruppe noch mal zusammengeschweißt.
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Blue Lagoon |
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Ziplining |
Am Montag rief dann die wahre Arbeit. Für Sophia und mich ging es jeden Morgen in einem Lokalbus eine Stunde zur Arbeit nach Vientiane. Die erste Busfahrt in die Stadt beschreibt super die Mentalität der Laoten. Eine Frau erzählte lautstark etwas und alle paar Minuten lachte der ganze "Bus". Das was hier Bus oder Truck genannt wird, ist ein etwas größerer Jeep mit Geländer und Sitzplätzen auf der Ladefläche.
Bei der Arbeit sollten wir uns eigentlich um Kinder mit Autismus kümmern... In Wirklichkeit bastelten wir zwei Wochen lang Schlüsselanhänger, die hier im Mercure Hotel verkauft werden und halfen manchmal beim Füttern und der Essensnachbereitung. War auch schön, aber nicht das, was wir erwartet haben.
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Eine Auswahl unserer Arbeit |
An unserem zweiten Wochenende fuhr unsere Gruppe zusammen nach Luang Prabang. Das hieß 10 Stunden in einem Nachtbus. Für zwei Personen gab es immer ein Hochbett, was ca. 1m × 1,60m groß war. Da ich fast 1,80 bin, passte ich nicht wirklich hinein. Mit der Klimaanlage klappte es auch nicht wirklich, weshalb ich extrem fror. Ich hatte schon schönere Busfahrten, aber es hatte sich gelohnt. Ein wunderschöner Wasserfall und Tempel mit einem, mir unbekannten Baustil, schmeichelten meinen Augen und das leckere Essen meinem Gaumen. Der Nachtmarket war auch super schön und mich verzauberten besonders die schönen Bilder und Laternen, die man kaufen konnte. Leider ließ mein Backpack keine Käufe zu, da diese die bevorstehenden Monate im Rucksack nicht überlebt hätten.
An meinem letzten Wochenende bin ich noch ein bisschen mehr in die Kultur eingetaucht und habe die Nacht von Freitag auf Samstag und den Samstag in einem buddhistischen Kloster verbracht. Ich war mit einer Niederländerin (Juliette) und einem Mexikaner (Luna) aus unserer Gruppe da. Als wir am Freitag ankamen, wurde alles schnell viel ernster als ich gedacht hätte. Ich musste meine normale Kleidung ablegen und bekam ein weißes Outfit. Es bestand aus einer Bluse, einem Wickelrock und einem Gewand, welches man darüber zog. Die Haare mussten geschlossen getragen werden. Ich schlief zum Glück mit Juliette in einem Zimmer. Wir schliefen so gut wie auf dem Boden und mussten am nächsten Morgen gegen 3 Uhr zum Chanten (buddhistische Gesänge) und zum Meditieren aufstehen. Nach einer kleinen Kaffeepause und Gesprächen mit dem einzigen Mönch, der Englisch sprach, ging es barfuß, beim Almosengang mit den Mönchen, durch das Village. Von den Bewohner wurde uns Reis und Süßigkeiten geopfert. In dem Kloster wurde dieses dann geteilt und die Nonnen hatten zu dem Reis noch andere Beilagen gekocht. Nach dem Frühstück, um 8 Uhr, hatten wir dann eine Meditationsstunde auf Lao. Dann hatten wir um 11 Uhr plötzlich wieder eine Essenspause und danach noch einen kleinen Snack mit den Nonnen. Irgendwann verstanden wir, dass Mönche und Nonnen nach 12 Uhr mittags nichts mehr essen. Ich dachte, es gäbe nur Frühstück, weshalb ich mir komplett den Bauch vollgeschlagen hatte. Verwirrend...
Nach dem Mittag entstand eine Leere, da niemand da war, den man hätte fragen können, da die wenigen anwesenden Mönche, kein Englisch sprachen und Körpersprache auch nicht verstanden... Also spielten wir Karten, ich zeichnete und die anderen beiden schliefen, da wir echt früh aufgestanden waren. Als unser englischsprechender Mönch endlich wieder von seinen Besuch aus der Stadt zurückkam, freuten wir uns einen Keks, da wir endlich alle Fragen, die sich angesammelt hatten, loswerden konnten.
Er machte mit uns noch Meditationstraining, bevor wir unsere weiße Kleidung ablegen durften. Meine eigene Kleidung wirkte super farbenfroh auf mich.
Nachdem wir 15 Minuten im Auto gefahren waren, wartete in der Unterkunft ein ganz anderes Leben auf mich. Es war eine sehr spannende Erfahrung, aber auch etwas hart. Ich bin schon ganz zufrieden mit meinem Leben außerhalb des Klosters und habe sehr viel Respekt vor den Leuten, die das über Jahre durchziehen.
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Vorne rechts sitzt: Luna, hinten in der Mitte: Juliette und ich sitze vorne links |
Am Sonntag gingen wir wieder mit unserer ganzen Gruppe zum Buddha Park und blieben dort ca. 1,5 Stunden, danach gönnte ich mir mit Katja eine laotische Massage. Die thailändische ist günstiger und besser...
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Einmal unsere verrückte Gruppe :) |
Diese Woche mache ich Construction, das heißt, ich baue eine Wand zur Abgrenzung eines Schulgelände, bei schönen 30 Grad in der Sonne. Man merkt am Ende des Tages, was man getan hat.
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Diesen Abschnitt der Mauer habe ich gebaut |
Wenn ich am Wochenende mit Sophia weiter nach Vietnam starte, werde ich von hier so einiges vermissen.
LG nach Deutschland
Christin
P. S. Unser WLAN ist leider im Moment zu schlecht, um Bilder hochladen zu können, aber die kommen noch...
Ich hoffe euch gefallen die hochgeladen Bilder. In der Zwischenzeit hatte ich ein paar unvergessliche Tage bei einer vietnamesischen Familie in der Nähe von Hanoi. Diese Tage zählen bis jetzt mit zu meinen schönsten meiner Reise!
Glg noch aus Hanoi
Christin