Montag, 28. November 2016

Wie gegensätzlich kann ein Land sein?

Am Wochenende war ich in Bangkok. Überwältigt von Wolkenkratzern und eine nächtliche Busfahrt später bewundere ich bei dem Stamm der Arkaren ein Lehmhaus mit Strohdach, wo ich letzte Woche drin geschlafen habe. Hier im Norden wird es nachts kühler und Isolierung ist hier ein Fremdwort. Man könnte auch sagen, zwischen unserer Lehmwand und dem Dach ist die Katze reingeklettert.

Ich bin so glücklich, auf so viele unterschiedliche Arten zu leben und sie kennen lernen zu können. Letzte Woche habe ich selbst beim Lehmhausbau mitgeholfen und diese Woche habe ich in einem geschlafen. Unfassbar! Als Fenster hatte unser Lehmhaus u.a. Chang Bier Flaschen (das typische thailändische Bier) eingearbeitet. Echt kreativ!
Das alles überraschte mich am Montag, als wir in unserem Dorf in der Nähe von Chang Rai ankamen.
Hier wurden wir etwas rumgeführt und uns wurde das Dorftor erklärt, das alles negative vom Dorf fern halten soll. Wir schauten auch noch in der Schule vorbei, wo ich gleich zwei kleine neue Freunde fand.
Wenn eine Woche mit so einem Sonnenuntergang anfängt,
kann es ja nur eine tolle Woche werden

Am Dienstag probierten Hanna und ich im Kindergarten zu unterrichten, während Tim und Zach sich an den 7 bis 12-jährigen versuchten. Die Aufmerksamkeitsspanne war sehr gering. Ich habe es geschafft, einen von meinen kleinen Freunden vom Vortag das Zählen auf Englisch von 1-5 beizubringen und einem Jungen von 5-10... Ja, das war auch schon alles. Sonst haben wir fröhlich gespielt und hatten einfach unseren Spaß.
Nach der Schule und einem Mittagessen ging es dann ans Weiterbauen von einem Haus. Ich habe eine Wand verspachtelt, dieses gleichmäßig und einigermaßen gerade hinzukriegen ist echt nicht easy.
Der Coordinator und ich bei der Arbeit

Nach der Arbeit ging es schnell unter die Dusche und dann fuhren wir zu einem Nachtmarkt. Hier gab es u.a. viele Leckerreien. Mein Abendessen bestand aus vielen interessant aussehenden Kleinigkeiten: ein Smoothie, gefüllte Miniwaffeln mit Kokos und Kürbis, Miniwaffeln in der süßen Ausführung mit einer Schoko-, Erdbeer- und Vanillefüllung, ein Schweinespieß und das alles für umgerechnet 1,31 Euro. Das Leben ist hier schon ein Anderes.
Eigentlich hatte ich mir nach dem sehr unappetitlichen Skorpion in Bangkok gesagt, nie wieder Insekten zu essen, aber auf dem Markt wurde mir dann eine Art Heuschrecke angeboten...
Mein Fazit: Heuschrecke kann man machen, aber lasst wirklich die Finger von Skorpionen. Sie sind widerlich! So neigte sich der Tag auch schon dem Ende zu und ein sportlicher Tag sollte beginnen.

Nachdem Frühstück packten wir die wichtigsten Sachen und unsere Trekkingtour konnte beginnen. Unser Weg führte uns an einer Kaffeeplantage, vielen spannenden Früchten und natürlich Bananenbäumen vorbei. Nach und nach wurden die Wege schmaler und der wirkliche Jungel tauchte langsam auf. Unser Mittag war nach dem Motto was man nicht aus Bambus machen kann, gibt es nicht. Also wurde ein Bambus gefällt, woraus Teller, Becher, Stäbchen und ein Kochtopf entstand. Ein bisschen Esssen hatten wir dabei und das Gemüse wurde auf dem Weg gesammelt. Nach dem Mittag trekkten wir noch weiter. Als wir unseren Zielort erreichten, wurden wir am späten Nachmittag zu einem Hot Spar gefahren. Ja, es heißt hier Freiwilligenarbeit, aber eigentlich war es das nur am Dienstag. Nach dem Hot Spar, was ein bisschen nach verfaulten Eiern roch, wartete in unserem Dörfchen schon unser Abendessen und unser Bett auf uns.


Wegen dem Donnerstag und dem damit verbundenem Homestay war ich schon die ganze Woche etwas aufgeregt. Wie wird es sein bei den Einheimischen zu schlafen und den Tag mit ihnen zu verbringen? Hier im Dörfchen spricht man ja Akar und Thailändisch als Zweitsprache.
Nach dem Frühstück ging es also in die Gastfamilie, mit der wir in einem Raum lebten. Ich schlief also quasi auf dem Boden neben meiner Gastmutter. Am Vormittag ging es in den Wald Holz holen. Das Holz kam in einen Korb, der an einem Brett befestigt wurde. Das Brett lag auf den Schultern und wurde mit einem Band und durch den Kopf entlastet. Ich hoffe, ihr könnt euch das ungefähr vorstellen. Armbänder haben wir am Vormittag auch noch gebastelt. Am Nachmittag kochten wir noch zusammen einen Nachtisch, wofür wir Kokosnüsse auskratzen. Das Fruchtfleisch in einen Teig einarbeiten, dann in Bananenblätter einwickeln und nachher unterm Feuer kochen. Es war super lecker und meine neue Lieblingsnachspeiße! Irgendwie muss ich jedes Mal, wenn ich etwas aus einem Bananenblatt esse, an die Szene bei Herr der Ringe denken, wo Sam beschuldigt wird die letzen Vorräte gegessen zu haben, aber zurück zum Thema...
Die traditionelle Arkarkleidung probierten wir am Abend an.
Der orange Schlafsack gehört zu mir
Das mit dem Entlasten mit dem Kopf,
hatte ich da noch nicht kappiert...
Meine Gastmutter und ich in traditioneller Kleidung
+

Am Freitag frühstückten wir bei unser Gastfamilie, besuchten eine Kaffeeplantage und kajakten zwischen den Bergen auf einem See. Wir kauften auch noch ein, da wir heute mit Kochen von westlichen Essen dran waren. Es ist echt schwer, hier bekannte Sachen aus der Heimat und Gewürze zu finden. Es gibt hier keinen richtigen Käse :(! Nach dem Einkauf waren wir also in der Küche und berreiteten unsere Essensgaben vor, die wir den Einheimischen präsentierten. Sie wünschten uns mit Ritualen alles Gute. Wir mussten z.b. ein gekochtes Ei essen und wieder eins, als wir außerhalb des Dorfs waren, damit unsere Seele beschützt wird. Die Einheimischen tanzten auch noch für und mit uns ein traditionellen Tanz und dann war es an uns etwas vorzuführen. Hanna und ich sangen aktueller,  das Fliegerlied und tanzfen dazu, was etwas peinlich war, auch wenn die Einheimischen begeistert waren. Unsere Gastmutter ganz besonders.

Hier haben wir drauf gekajakt
Am Samstag hieß es dann Bye und ab nach Singburi in den Nachtbus. Bevor wir im Nachtbus waren,  besuchten wir noch einen weiß-silberen Tempel und einen Wasserfall im Nationalpark. Im Nationalpark waren die Bambuswälder echt schön.
 
Um 5 Uhr morgens am Sonntag war ich wieder in Singburi in meinem vertrauten Bett. Nach Singburi zurück zu kommen, fühlt sich für mich schon an wie nach Hause zu kommen.

Lg aus Singburi
Christin :)

Montag, 21. November 2016

Bangkok

So ihr Lieben, dass Wochenende in Bangkok war wunderschön und da Bilder manchmal mehr sagen als tausend Worte, ein paar Bilder für euch. An dieser Stelle ein Dank an Sarah, die die meisten der Bilder gemacht hat. Schaut doch mal bei ihrer Facebookseite "sfh design & Fotografie" vorbei, da steckt echt Talent hinter :)

Khaosan Road


Wo wir gerade bei Skorpionen essen sind... Es gibt schöneres

Wat Arun

Unsere Bangkokgruppe

Wat Pho



Unicorncafe








Tuk Tuk
Wenn man sich zu viert in ein Tuk Tuk quetscht, was für zwei Personen gedacht ist...


Skybar
Katjas und Hannas Henna Tatto
Lisa und ich vor der Bangkok Skyline


Donnerstag, 17. November 2016

Pläne ändern sich...

Diese Woche habe ich wieder Lehmhäuser gebaut. Leider konnte ich seit meinem letzten Mal keinen Fortschritt feststellen, da keiner in dem Projekt war. Also wurde diese Woche wieder gemixt, Eimer mit Lehm gefüllt und weiter gebaut. Außerdem haben wir noch Formen für die Lehmbausteine und eine Erhöhung gebaut, sodass man auch später das Lehmhaus gut weiterbauen kann. Also haben wir gesägt und Nägel ins Holz geschlagen. Das mit den Nägeln ist so eine Sache für sich. Es sieht leichter aus als es ist, aber man kommt rein und die Treffsicherheit wird besser :)!

Beim Bauen der Form für die Lehmbausteine 

Die fast fertige Erhöhung 


Am Montag war in Thailand das Lichterfestival, wofür wir Gestecke aus Bananenbaumblättern gebastelt haben. In das Gesteck kommt noch eine kleine Kerze und das lässt man dann im Wasser schwimmen und darf sich was wünschen.
So sah meins nach der Bastelaktion dann aus :) 

Mit ein paar Freunden mache ich am Wochenende ein kleinen Bangkok Trip und am Sonntag Abend geht es für mich in den Nachtbus in den Norden zu meinem Projekt nächste Woche. 

Allgemein war ich die letzte Woche etwas am planen, da Thailand meine Reiselust noch mehr geweckt hat und meine Organisation auch Freiwilligenarbeit in den Nachbarländern anbietet. 
Ich habe lange darüber nachgedacht und werde jetzt zum Jahreswechsel mein Gepäck verringern und dann hört ihr Anfang Januar etwas über Freiwilligenarbeit in Laos. In Laos ist erstmal ein Monat Aufenthalt geplant und dann schaue ich weiter. Ich bin jetzt richtig gespannt und freue mich, auch wenn diese Entscheidung seine Zeit brauchte ;)! 

Bis bald 
Christin 

Samstag, 12. November 2016

Wenn aus kleinen Dingen etwas Großes wird

Eine Woche ist schon wieder um, wie schnell die Zeit vergeht...
Morgens sind wir immer ca. 40 Minuten zum Waisenhaus gefahren, wo wir renoviert haben.
Unsere Gruppe hat Fliesen gelegt.
Hier haben wir ein paar Fliesen drunter gelegt 
Das heißt Zement mit Sand und Wasser vermischen, was man bei Wiederholung schon in den Armen und dem Rücken merkt, da es hier ja kein Zementmischer oder irgendwas gibt.
Immer motiviert ans Mischen gehen! 
Nachdem die handgemischte Masse unter der Fliese platziert wurde, drückt man sie leicht mit dem Hammer fest. So arbeitet man sich langsam vor.
Dann muss eigentlich nur noch ein Band gespannt werden, damit man sich beim Legen der Platten daran orientieren kann, so dass die Fliesen ungefähr die gleiche Höhe und Position haben.
Am Ende des Tages dachte man sich immer so was wie: "Mmhh, heute habe ich nur 10 Fliesen gelegt".
Wenn ich das Ergebnis nach der Woche betrachte, haben wir doch einiges geschafft. Man muss auch bedenken, dass die Waisenkinder eine enorme Treffsicherheit haben auf nicht fertige Fliesen zu tretten, weshalb man diese am nächsten Morgen wieder repapieren oder austauschen müssen.  Auch das Fliesenputzen nimmt auch noch Zeit in Anspruch (den Freitag).
Da müssten wir wieder zwei Platten neu legen. 
In unserer Freizeit waren wir diese Woche bei einem Affenplatz, wo mir die Affen etwas zu laut und quirlig waren.
Die Affen haben unseren Jeep etwas belagert. 
Mit dem Fahrrad waren wir auch viel unterwegs und konnten so nochmal ein anderes thailändisches Leben entdecken. Alle waren super freundlich, haben gegrüßt und sich gefreut uns zu sehen.
Auf meinem Weg zur Post bin ich mit dem zu kleinen Fahrrad, meiner Größe, meiner Haut- und Haarfarbe etwas auf gefallen und die Gesichter der Thais waren echt lustig. Sie lächelten etwas amüsiert. Zum Verständnis in Thailand fahren fast nur Mopets und Autos rum und wenn ich mit dem Rad ein Mopet überholen, ist das schon verwirrend.

Ich hoffe ihr hattet eine schöne Woche :)!

LG aus Singburi
Christin

Montag, 7. November 2016

Endlich wieder am Meer

Na ihr Lieben,

letzte Woche war ich in Hua Hin, welches bei guter Verkehrslage 2,5 h südlich von Bangkok liegt.
Als Norddeutsche vermisst man das Meer schneller als man denkt. Das Gefühl durch die hohen Wellen im Meer zu springen war wunderschön.
Am Strand vom Montag
So sahr unsere Aussicht beim Mittagessen am Strand vom Dienstag aus
Unser Tagesablauf letzte Woche war, gegen 8:30 zu Frühstücken, dann am Vormittag etwas zu besichtigen und nachmittags waren wir dann immer am Stand. Nach dem Abendbrot ging es zu den wunderschönen Nightmarkets in Hua Hin, wo es vor bunten Farben und spannenden Gerüchen nur so wimmelte.
Es war super interessant, dass Essen auszuprobieren. Ich habe hier auf jeden Fall meine Lieblingswaffeln gefunden! Man konnte sich dort selbst aussuchen, was man mit eingebacken haben möchte. Mein Favorit weiße Schokolade, Vollmilchschokolade und Erdbeeren.
Die Smoothies mit Drachenfrucht, Honigmelone und Himbeeren waren aber auch nicht schlecht.

Am Wochenende musste ich mich von einigen Freiwilligen verabschieden, die mir in meiner Zeit ans Herz gewachsen sind.

An unserem Lieblingsstrand vom Donnerstag und Freitag.
Ich freue mich auf ein Wiedersehen mit euch bzw. auf die nächsten Wochen <3
Diese Woche helfe ich,  das Waisenhaus zu renovieren und bin wieder in Singburi.


Sonnige Grüße aus Singburi

Christin